Dauer der Ausstellung: Freitag 10.11.2023 bis Sonntag 21.01.2024
Eintritt frei
Künstlergespräch: Donnerstag, den 04.01 2024, 19:30 Uhr
© Fotos: Christoph Rode
Christoph Rode wurde 1984 in Berlin-Marzahn geboren. 1986 Umzug nach Strausberg. Seine Kindheit verlebte er innerhalb des idyllisch brandenburgischen Raumes.
2002 bis 2004 Ausbildung zum Grafik Designer. 2004 Umzug in seine Heimatstadt Berlin. Seit 2004 arbeitet Christoph Rode als Maler, Grafik Designer und Illustrator. 2007 bis 2010 Studium zum Grafik Designer an der University of Management and Communication in Potsdam. 2010 bis 2017 tätig als Grafiker bei Theater Mogul.
2016 erscheint sein Buch „Wildes Berlin“ in Zusammenarbeit mit dem be-bra -Verlag. Das Buch greift berlinspezifische Klischees auf, die er malerisch gestaltet hat.
Christoph Rode lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Berlin.
In Christoph Rodes Übergangswelten erinnern wir uns daran, was der Film Inception in der Kernaussage trägt: Nichts muss so ein, wie es scheint. Denn auch der Berliner Maler hält die Deutungsmöglichkeit und den Identifikationsspielraum in seiner Kunst herausfordernd unausgesprochen. Das merkt man zum Beispiel daran, dass seine meist in Business-Look gekleideten Figuren keine Köpfe auf ihren Schultern tragen.
Es ist die Geste, die Situation, der Prozess, der bei Rode im Spotlight steht. Manchmal aber auch im Hintergrund, im Zwiespalt oder sich auflösend in Schein-Orten: In seinen Szenerien haben wir teil an einem Wechselspiel von Räumen, die sich mal den Betrachtenden entziehen, mal aus einem dunklen Eck heraus neugierige Blicke anlocken.
Dabei steht die Inszenierung auf der hellen Seite, im Bühnenlicht. Sie buhlt um die Aufmerksamkeit des Publikums, während sich die Realität im dunklen Hinterraum abspielt. Rodes stylishe Bühnenkataloge, die Schicht für Schicht von atmosphärischen Filmkulissen erzählen, sind makaber und spannungsgeladen. Die Szenen leuchten in einem retro-schicken Teak und Siena-Rot und illustrieren den verraucht edlen Charme der Epoche – vor allem dann, wenn Rode pompöse Mustertapeten in die Räume edler Hotellobbys collagiert.
Die Geschichten, die sich auf seiner Bühne onstage abspielen, zeigen Erinnerungsschnipsel, Situationen im Prozess: Mal in sich selbst vertieft, mal aufeinander konzentriert, wirken seine Figuren apart – und dabei sind wir ihnen hautnah. Die intime Distanz, die Rode zu ihnen hält, eröffnet dem Publikum den bizarren Blick auf eine flimmernde Leinwand, auf der wir den Plot ihres Lebens verfolgen. In Christoph Rodes Kunst klettern wir wagemutig durch verschiedene Bewusstseinsebenen, staunen über die tiefen Schichten seiner elegant bittersüßen Collagen. Wenn wir uns schwindelfrei trauen, erzählen sie so viele Geschichten, wie wir bereit sind, zuzulassen. Im Kinosaal seiner Kunst wird es still, nur aus dem düster-versteckten Off hört man Rode ein leises „Film ab!“ murmeln.
(Sonja Gatterwe)
Geöffnet zu den Veranstaltungen des Kulturhauses und des Kunstvereins
Christoph Rode führt durch die Ausstellung. Freitagstermine unter info@christoph-rode.de
Verkehrsverbindungen S 1 bis Frohnau, Bus 125 und 220 Frohnau