Literarischer Salon
Donnerstag 16. Juni 19.30 Uhr
Matthias Nawrat liest aus seinem Roman „Reise nach Maine“
Musikalische Begleitung: Inga Sander, Cellistin
Ein Mann – er ist Schriftsteller von Beruf, nachdenklich und ein wenig konfliktscheu – will die USA bereisen. Zunächst nach New York City, dann weiter Richtung Maine. An seiner Seite eine meinungsstarke Osteuropäerin, die seit dreißig Jahren im Fränkischen zu Hause ist: seine Mutter.
Von Beginn an liegt ein Schatten auf der Unternehmung: Donald Trump ist seit kurzem Präsident der angeschlagenen Nation, und Celina hat ihrem Sohn kurz vor der Abreise eröffnet, dass sie, anstatt die zweite Reisewoche bei einem Jugendfreund in Texas zu verbringen, die ganze Zeit mit ihm zusammenbleiben wird. Dann hat sie auch noch einen Unfall. Mit gebrochener Nase und zwei blauschwarzen Veilchen zieht sie überall die Aufmerksamkeit wohlmeinender Fremder auf sich.
Der leise Ärger des Sohnes wird zunächst von Sorge überlagert. Auf der Autoreise an die Küste Neuenglands aber beginnt ein Konflikt aufzubrechen, der viel darüber verrät, wie Männer mit Frauen, wie Mütter mit Söhnen sprechen, ein Konflikt, der nicht nur das Leben der beiden und ihr Verhältnis zueinander prägt. Davon erzählt Matthias Nawrat in sehr komischen, fein austarierten Szenen. Immer im Hintergrund: America the beautiful, der derangierte Sehnsuchtsort.
Matthias Nawrat, 1979 im polnischen Opole geboren, emigrierte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg. Für seinen Debütroman «Wir zwei allein» (2012) erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis; «Unternehmer» (2014), für den Deutschen Buchpreis nominiert, wurde mit dem Kelag-Preis und dem Bayern 2-Wortspiele-Preis ausgezeichnet, «Die vielen Tode unseres Opas Jurek» (2015) mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises sowie der Alfred Döblin-Medaille. «Der traurige Gast» (2019) war unter anderem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2020 erhielt Matthias Nawrat den Literaturpreis der Europäischen Union.
Inga Sander
Schon früh hat Inga Sander mehrfach bei „Jugend musiziert“ erste und zweite Preise gewonnen. Nach dem Abitur und Cello Jungstudium bei Prof. Oliveira Pinto zog es Inga zum Bachelorstudium bei Justus Grimm ans Königliche Konservatorium nach Antwerpen. Dort ist sie immer noch häufig in Kammermusikkonzerten und im Musiktheater tätig. Im Sommer 2017 spielte sie in einer Kooperation mit den Wiener Philharmonikern mehrere Konzerte in Österreich. Für ihr Masterstudium ging sie 2018 nach Kopenhagen, um dort bei Morten Zeuthen an der Royal Danish Academy of Music zu studieren und Orchestererfahrungen zu sammeln. Während ihres Cello Studiums erhielt sie zusätzlich in Meisterkursen Unterricht bei Gary Hoffman, Leonid Gorokhov und Gautier Capucon.
Im Sommer 2022 spielt sie in der Operettenproduktion „Magna Mater“ des Berliner Kollektivs tutti d*amore.
Eintritt 15 €, ermäßigt 12 €
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kartenvorbestellung@centre-bagatelle.de
Kunstverein Centre Bagatelle e.V. im Kulturhaus Centre Bagatelle Zeltinger Str. 6, 13465 Berlin-Frohnau.
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