20 September 2018, 19.30 Uhr
Ulrike Edschmid
Ein Mann, der fällt
Sommer 1986. Berlin-Charlottenburg. Ein Mann steht auf der Leiter und streicht die Decke einer Altbauwohnung, in die er mit seiner Gefährtin einziehen will. Da verliert er das Gleichgewicht und stürzt in die Tiefe.
Danach ist nichts mehr, wie es war. Brutaler hätte der Aufbruch zweier Menschen in die gemeinsame Zukunft kaum scheitern können. Doch was wie ein Ende erscheint, geht langsam über in die Erforschung eines unbekannten Kontinents: des eigenen Lebens.
Nach dem großen Erfolg ihres Romans Das Verschwinden des Philip S. stellt Ulrike Edschmid erneut ihr Vermögen unter Beweis, von der Essenz eines Unglücks zu erzählen. Und von dem anderen Blick auf die Welt, den wir dabei erlernen.
»Anhand von Alltagsszenen und Stadtskizzen wird deutsche Geschichte erzählt, doch so beiläufig und unheorisch, wie sie sich in der Realität oft abspielt: … Ereignis unter Ereignissen. «
(Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Ulrike Edschmid beherrscht diese Mischung aus Reduktion und sehr genauer Selektion meisterlich. Es ist das Gegenteil von Sentimentalität und dennoch hochemotional – aber niemals direkt. «
(Anne-Dore Krohn, rbb kulturradio)
Ulrike Edschmid, in Berlin geboren, studierte Literaturwissenschaften und Pädagogik an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Sie erhielt viele Auszeichungen und Ehrungen u.a. den Grimmelshausen-Preis und dem Preis der SWR-Bestenliste.
Verena Auffermann, im Gespräch mit Ulrike Edschmid, in Höxter geboren, ist eine freischaffende Publizistin, Literaturkritikerin, Dozentin und Herausgeberin mit den Publikationsschwerpunkten Literatur und Kunst. Sie nahm an zahlreichen Rundfunk- und Fernsehdiskussionen teil. Sie war Gast im Literarischen Quartett und regelmäßige Teilnehmerin bei der SWR-Fernsehsendung Literatur im Foyer.