ORLANDO WeltenDrift.
Vernissage 29. Januar 2026, 19.30 Uhr
Einführung: Ulrike Feibig
Musikalische Begleitung: Enrico Olivanti
Künstlergespräch: 5. Februar 2026, 19:30 Uhr
Führungen durch die Ausstellung werden angeboten, Termine unter
mail: orlando.a.huge.eclipse@gmail.com
Foto Titelbild ©: ORLANDO , ©: Porträtfoto: Ida Lawrence
Über das Poetische, das Erhabene, das Zeitlose
Düster ziehen Wolken übers Land. Der Wind weht Stürme übers aufgeschreckte Wasser. Wellen zittern.
Getragen von einer geheimnisvollen, poetischen Stimmung lässt ORLANDO Bilder entstehen, die von der Erhabenheit und Fragilität der Natur sprechen. Oft sind sie durch einen starken Detailreichtum, einer extremen Verlangsamung der Entstehung und der Suche nach einer flirrenden Lichtkomposition geprägt.
Es geht um Weite, um den Ausdruck etwas zeitlosen Allgemeingültigen, das Sich-Verlieren des Menschen in empfundenen Welten. Aus tausenden kleinen Strichen werden umfassende Landschaften konstruiert. Trotz Feinheit und Sensibilität stecken die Arbeiten voller Kraft und starken Schwarz-Weiß-Kontrasten, trotz Genauigkeit voller Abstraktion.
Die Techniken, die sie wählt, betonen die Suche nach einem kräftigen Lichtgefüge und liegen fast immer im grafischen Bereich, besonders im Bereich des Tiefdrucks. Neben Radierungen, speziell Mezzotinten, entstehen auch Zeichnungen und Linolschnitte. Einige Grafiken werden über Jahre hinweg immer wieder neubearbeitet, entstehen in einer starken zeitlichen Ausdehnung. Das Versinken in die eigene Langsamkeit, um die Zeit als Teil des Werkes fühlbar zu machen, ist ORLANDOs Gegenbewegung zur schnellen, lauten Hauptbewegung der meisten menschlichen Kommunikation.
ORLANDO driftet durch Hörbücher, Musik und Geschichten, während sie meditativ an ihren Werken arbeitet.
Ein langsamer, ruhiger WeltenDrift, während der Wind ihr Haar zerzaust.
Nacht und Sturm als Erhebung der Seele, nicht als Bedrohung.
Als Rausch der Gewalten.
ORLANDO wurde 1984 in Quedlinburg geboren. Das Pseudonym ORLANDO ist inspiriert von Virginia Woolfs gleichnamigen Roman, in dem die Hauptfigur, im 16. Jahrhundert geboren, durch mehrere Jahrhunderte lebt und fast nebenbei eines Morgens als Frau erwacht – ein empfindsames Wesen, das frei von Zeit, Geschlecht und anderen Hülsen existiert.
ORLANDO besuchte von 1998 bis 2003 das Internat mit Spezialisierung Kunst auf der Stammburg der Wettiner in Wettin, angebunden an die Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle.
Von 2004 an studierte sie freie Kunst an der HfBK Dresden, ab 2006 in der Klasse für Bildpoesie bei dem Maler Peter Bömmels, Mitbegründer der Künstlergruppe Mühlheimer Freiheit/Neue Wilde.
2008, während eines Auslandssemesters in der Tiefdruckklasse an der Warschauer Akademie der Schönen Künste, ließ sich die Künstlerin von der Stimmung der Stadt inspirieren.
Um an ihrem druckgrafischen Projekt „Sehnung (Fragment I –V) – die unendliche Druckgrafik“ zu arbeiten, nahm sie ein Gaststudium an der HGB Leipzig (2008-09) und ein Nebenhörerstudium an der UdK Berlin (2010) auf.
Zwischen 2010 und 2013 war sie Meisterschülerin bei Prof. Peter Bömmels.
Für ihre Arbeit wurde ORLANDO mehrfach ausgezeichnet, so u.a. auf der Internationalen Grafik-Triennale Frechen.
Seit 2010 lebt und arbeitet ORLANDO in Berlin.





